Freitag, 17. Februar 2017

Und Sie ist es doch, eine Heilige!

Land auf Land ab darf man hören, dass es sich bei der "heiligen" Irmgardis "nur" um eine Volksheilige handelt. Dass Sie ja gar nicht richtig "heilig" gesprochen sei usw.

Wer sich weiter einliest, in der wenigen greifbaren Literatur zur heiligen Irmgardis, darf feststellen, dass im 19. Jahrhundert versucht wurde, Irmgardis heilig zu sprechen. Es gab tatsächlich in Köln bischöfliche Untersuchungen zur Heiligmäßigkeit und Verehrungstradition der Irmgardis.
Außer über zwei päpstliche Ablässe zur Oktav, ist nie weiter etwas daraus geworden.

Dass sich im Laufe von 2000 Jahren in der katholischen Kirche viele Dinge erst im Licht der "Tradition" entwickelten, hin zu dem, was wir heute ein "Heiligsprechungsverfahren" nennen, scheinen viele völlig außer acht gelassen zu haben!

Das folgende 10. Kapitel "Vernunft durch Verzögerung" aus dem sehr empfehlenswerten Buch ZanderFilets von Hans Conrad Zander, gibt weiter Auskunft über die damalige Praxis, was uns auch auf die Heilige Irmgardis Rückschlüsse ziehen lässt:

Ein Kapitel über die Heiligsprechungen in der Kirche, 
worin wir die Weisheit Roms bewundern lernen
"Es ist der 31. Januar 993. Auf seinem Thron im Lateranpalast sitzt, von Bischöfen und Kardinälen feierlich umstanden, Papst Johannes XV. Vor ihm kniet ein deutscher Bischof, Liutold von Augsburg. Demütig bittet er den Heiligen Vater, ihm die Erlaubnis zu erteilen, seinen hochverehrten Amtsvorgänger, Ulrich von Augsburg, als Heiligen verehren zu dürfen. Und damit der Papst sein Gesuch prüfen könne, verliest er ein ganzes Buch über Ulrichs "vita et miracula". Der Papst hört zu, der Papst prüft. Dann richtet er "an alle Bischöfe von Galien und Germanien" eine feierliche Proklamation: Ja, Bischof Ulrich von Augsburg dürfe als Heiliger verehrt werden, dies allerdings nicht auf Grund lokaler Verehrung, sondern "kraft apostolischer Autorität".
Die erste formelle Heiligsprechnung der Kirchengeschichte: Hochoffiziell gibt der Papst bekannt, dass er, er allein, künftig zu entscheiden hat, wer als neuer Heiliger verehrt werden dürfe.
Begeistert ritt der Bischof von Augsburg nach Hause. Sehr viel weniger begeistert waren seine deutschen Amtsbrüder. Schon wieder so eine neue Amtsanmaßung aus Rom! Wenn schon Heiligsprechung, dann können deutsche Bischöfe das doch selber machen. Oder nicht?
Der Machtkampf sollte Jahunderte dauern...
Zum Schluss ein kreativer Kompromiss. Bisher war ein Seliger das gleiche wie ein Heiliger. Zum Beispiel wird ein so großer Heiliger wie Paulus in der Alten Liturgie als Seliger gepriesen: "beatus Paulus Apostulus". Wie aber, wenn wir da eine Unterscheidung treffen? Wie wenn wir als Vorstufe zur Heiligsprechnung die Seligsprechung einführen? Dann haben künftig alle etwas zu bestimmen. Seligsprechung zuerst als mindere Sache für die Ortsbischöfe, Heiligsprechung danach als das Höhere für den Papst. Bis zum 16. Jahrhundert bildete sich so ein umfassendes päpstliches Regelwerk prozessualer Heiligsprechung heraus."

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Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass Irmgardis, verstorben 1085 in Köln, solch eine "bischöfliche Heiligsprechung" zuteil wurde. Was dafür spricht ist auch die Tatsache, dass ihr Grab im Vorgängerbau des Kölner Doms an einer zentralen Stelle des Gotteshauses stand. Später wurde ihr Grab in der heute sichtbaren Agneskapelle eingerichtet. Für alle Interessierten hier das lesenswerte Buch:


Donnerstag, 16. Februar 2017

Heilige Irmgardis mit Gefolge


Heilige Irmgardis mit Gefolge. Fresko in der Agneskapelle Kölner Dom




Samstag, 11. Februar 2017

Das Süchtelner Kreuz in Konnersreuth


Auch wenn die folgende Begebenheit nur indirekt mit der Irmgardisstadt verbunden ist, zeigt sich aber, dass Kranke jederzeit durch Christus Heilung erfahren können. Wunder gibt es eben doch.


Das Süchtelner Kreuz in Konnersreuth, es steht links vom Grab der "Resl" Therese Neumann

Der Artikel ist entnommen aus der Zeitschrift "Süchtelner Heimatblätter" August 1954, und erzählt eine beeindruckende Geschichte des schwer am Rückenmark erkrankten Steinmetzmeisters Karl Schmitz Wickermann aus Süchteln und seine Spontanheilung 1933 bei der bekannten Mystikerin und stigmatisierten Therese Neumann aus Konnersreuth (Text anklicken zum vergrößern):


Ein zeitloses Meisterwerk von Karl Schmitz Wickermann (Süchteln) nach den Kalvaria-Visionen

von Therese Neumann

 
 



An der Bergstraße - Irmgardis

Aus den "Süchtelner Heimatblätter" September 1953