Mittwoch, 27. Juli 2016

Das Leben der Heiligen Irmgardis - Teil I

Herrscherin, Heilige vom Niederrhein

um 1000-1085

Aspel - Rees - Haldern - Zutphen

"Aspel, an diesem Namen wird und wurde viel herumgedeutet. Meiner Meinung nach ist er vom latainischen "aspellere" abzuleiten = wegtreiben, abwehren. Eine Burg, die im 10. Jahrhundert von den Vorfahren des Grafen Godizio auf einem von Sumpf umgebenen Hügel im "Aspeler Meer", erbaut wurde.

Abwehren? Wen? Natürlich die Feinde, z.B. Normanen, die gegen Ende des 9. Jahrhunderts den niederrheinischen Raum stromaufwärts plündernd und mordend heimsuchten, Elten, die mächtige fränkische Hochburg zerstörten, und viele sächsische und fränkische Grafen vom Hameland ermordeten. Die "Fuldarer Annalen" berichten im Jahr 881 darüber.
Was also lag näher, als Burgen zu bauen und Siedlungen zu befestigen? Natürlich um den Feind abzuwehren, also eine Wehrburg zu errichten. Der Name könnte nicht besser gewählt sein!

Graf Godizio, "Sohn des Richizo", wie ihn der Zeitgenosse Alpertus von Metz nennt, war schon früh in Fehden verwickelt und starb jung an Jahren, ca. 1011. Zwei kleine Mädchen "parvulas filias" - etwa um 1000 und 1008 geboren - ließ er zurück und bestellte ihnen zum Vormund einen Verwandten, den Großonkel Gerhard von Metz, Graf v.d. Mosel.

Dieser - weitab vom Niederrhein - gab bedenkenlos die übernommenen Verpflichtungen an seinem Freund Graf Balderich vom Düffelgau weiter, mit dessen Frau Adela er und die Aspeler verwandt waren.
Dieses machtgierige Ehepaar bemächtigte sich ohne Verzug der Burg und vertrieb die Witwe Godizos nebst ihren Töchtern von ihrem Stammsitz nach ihrem 2. Wohnsitz Heimbach in der Eifel.


zum Vergleich, Turmhaus Haus Aspel heute

Haus Aspel um 1894

Die Burg wurde im 10. Jahrhundert erbaut und im 15. Jahrhundert abgetragen. Die schwarzen Unkelsteine wurden zum Bau des Mühlenturmes in Rees verwendet, wo Sie noch heute zu sehen sind."

Schwarze Unkelsteine, Mühlenturm Rees
 Entnommen aus 
"St Irmgardis Herrscherin und Heilige vom Niederrhein"
Margret Riedel 1985

Weiter Teil II

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