Sonntag, 10. Juli 2016

Der versteckte dritte Eingang der Irmgardiskapelle Süchteln

Das Gotteshaus wird im Xantener Visitationregister erstmals 1498 erwähnt. 1589 wird das Gebäude als verwüstet bezeichnet. Die heutige, im Jahr 1864 erneuerte und 1961/62 baulich gesicherte Kapelle ist ein flachgedeckter verputzter Bruchsteinsaal mit dreiseitigem Chorabschluss aus den Jahren 1663/64. Das Bauwerk wird von einem Dachreiter bekrönt.
Im Westen ist dem Langhaus eine Vorhalle vorgelagert. Unterhalb des geschweiften Westgiebels befindet sich der Haupteingang in die Kapelle. Zwei weitere Türöffnungen lagen sich früher im Norden und Süden gegenüber und ermöglichten so einen zügigen Durchzug der Walfahrer.
.......Zwischenzeitig kamen sonntags rund 6.000 Pilger zum Heiligenberg. Früher brachten sie Wachskerzen mit. Mittlerweile zieht zum Beginn und zum Schluß der Oktav je eine Prozession zur Kapelle. Am Anfang der Oktav werden das Allerheiligste und die Irmgardisreliquien zur Kapelle gebracht.
(Diese Prozession findet bedauerlicherweise in dieser Art und Reihenfolge heute nicht mehr statt, kann aber auf diesem alten Video bei min 1:29 bestaunt werden, drei Priester tragen die Reliquien und bei min. 1:33 Prozessionshimmel mit Allerheiligstem)
Die Okatv findet vom 4. bis zum 11. September statt. Da nach dem 4. September in Süchteln eine Kirmes stattfand, äußerte der Pfarrer im Jahre 1903 den Wunsch, die Oktav möge fürderhin von Sonntag zu Sonntag dauern, damit die Beeinträchtigung durch die Kirmes reduziert, vor allem aber an den beiden arbeitsfreien Tagen den Fabrikarbeitern Gelegenheit zur Mitfeier und zum Sakramentenemfang gegeben werde.

Geschichten der Wallfahrten im Bistum Aachen 1986

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Noch heute ist an der Südseite der Irmgardiskapelle der Südeingang mit dem Türbogen gut zu erkennen und lässt die Funktion als Wallfahrtskapelle erkennen.

Irmgardikapelle - Nordeingang

Irmgardikapelle - alter Südeingang - auf dem Foto kenntlich gemacht


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