Samstag, 30. Juli 2016

Das Leben der Heiligen Irmgardis - Teil II

Zu Teil I

Familien Besitz in Heimbach

"Hier (in Heimbach) heiratete die Witwe ein zweites Mal, einen Ritter Gevehard, der sich mutig der Familie annahm, aber bei den Kämpfen um Aspel und Heimbach etwa 1022/24, in Heimbach heimtückisch überfallen, ums Leben kam.
Schloß Heimbach


Schloß Heimbach

Nach diesem neuen Unglück starb auch bald darnach die Mutter der jungen Mädchen. Sie fand später mit ihrem ersten Gatten Godizio ihre letzte Ruhestätte in der Krypta unter dem Chor, in der - 1040 - von ihrer Tochter Irmgardis gestifteten Kirche, St. Maria zu Rees.

Wegen bekannter gemeinsamer Besitztümer ist anzunehmen, daß dieser 2. Ehe zwei Söhne, Hermann und Bruno, also Halbrüder der Schwestern entstammten. Irmgardis als die Älteste, hatte in jungen Jahren alle Lasten auf sich zu nehmen und wäre wohl daran zugrunde gegangen, wenn sie nicht ein starkes Gottvertrauen beseelt hätte.

Zwei Geschwister

Wieder zurückgekehrt von Heimbach nach Aspel, waltete sie umsichtig ihres hohen Amtes, unterstützt von Ihrer schwester Ermentrudis, die einen Pfalzgrafen Rupertus heiratete und dadurch den Beinamen "domna" führte.

Wenn in Urkunden "Ermentrudis domna" (Herrin, Hausherrin) vermerkt ist, kann man sich sicher sein, daß keine Verwechslung mit Irmgardis vorliegt,die als "Irmgardis virgo" in der Agneskapelle im Kölner Dom beigesetzt ist, während Ermentrudis in Rees bei ihren Eltern "wo zu Prim geläutet wird" begraben wurde (gest. um 1065). Ihr Grab wurde 1811, nach dem Einsturz der Kirche (von 1458) gesichtet.

"St. Irmgardis stiftet die Marienkriche zu Rees", St. Clemens Süchteln

Kirchenbau in Rees

Irmgardis zeigte schon früh Interesse an einer geistlichen Ausrichtung, obwohl sie auch das Talent zu einer weltlichen Herrscherin gehabt hätte. Wäre ihr Vater, Graf Godizio, nicht so früh verstorben, und auch kein Sohn geboren worden, so wäre aus Aspel sicherlich eine Abtei nach dem Vorbild von Elten geworden und Irmgardis eine Abtissin.

Pfarrkriche Mariä himmelfahrt in Rees, Kirchtürme vor dem II.Weltkrieg
Zunächst betrieb sie 1040 den Kirchenbau in Rees nicht nur als Grabeskiche für ihre Eltern, sondern auch als Pfarrkirche für die Anwohner von Rees. Es war eine große, romanische, St. Maria geweihte, dreischiffige Basilika, der sie ein Kollegialstift anschloß.
Irmgardis hatte reichen Länderbesitz links- und rechtsrheinisch bis südlich nach Siegburg und Königswinter, westlich bis Aachen und nördlich bis Zutphen.
Sie teilte ihren Besitz mit ihren Schwestern und ihren Halbrüdern (?). Auch im Raum Straelen hatte sie gemeinsame Liegenschaften, die beim Bau der Abtei Siegburg an Erzbischof Anno II. kamen."

Entnommen aus 
"St Irmgardis Herrscherin und Heilige vom Niederrhein"
Margret Riedel 1985 

Weiter Teil III


Noch ein Hinweis:

Oberhalb von Heimbach liegt die Abtei Mariawald, der dortige Abt Dom Josef hat im Jahr 2008 die Erlaubnis vom damaligen deutschen Papst Benedikt XVI.  erhalten,  zur Wiedereinführung der trappistischen Eigenriten vor 1964 zurückzukehren, die bis zur Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils verbindlich waren.
Seit dem wird dort die Heilige Messe im lateinischen, überlieferten Ritus gefeiert. Bekannt auch als tridentinische Messe oder wie es seit Benedikt dem XVI. heißt, die Heilige Messe im außerordentlichen Ritus

Was hat das nun mit der Heiligen Irmgard zu tun hat? Es handelt sich eben um die Form der Heiligen Messe, die die Heilige Irmgard kannte, feierte und veranlasste ein Leben für Gott zu führen! 

Die Messzeiten von Mariawald finden Sie hier
 

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